Rat von Experten einholen
- Patienten mit fortgeschrittenem Malignom können bei einer Vielzahl von Symptomen von Kortikosteroiden profitieren
- Die Dosierung sollte auf die jeweilige Person zugeschnitten und regelmäßig überprüft werden, da die Wirkung möglicherweise nicht von Dauer ist.
- Notfallsituationen, z. B. Rückenmarkskompression/ Obstruktion der oberen Hohlvene - erwägen Sie die Verabreichung von Dexamethason (IV) zunächst als Standarddosis, langsam verabreichen
- subkutane Verabreichung bei Erbrechen (täglicher Bolus)
- Dexamethason ist das Kortikosteroid der Wahl.
- Die Bioverfügbarkeit von Dexamethason beträgt 80 %. Im Allgemeinen werden orale und subkutane Dosen als gleichwertig angesehen. Andere Quellen geben an, dass Dexamethason bei subkutaner Verabreichung doppelt so wirksam ist wie bei oraler Verabreichung.
- bei Patienten, die vor kurzem Kortikosteroide abgesetzt haben, zusätzliche Dosen bei physiologischen Stresssituationen (Schmerzen, Infektionen, Traumata) in Betracht ziehen
- Verschreibung einer einzigen morgendlichen Dosis (oder zweier morgendlicher Dosen, wenn mehrere Tabletten erforderlich sind)
- anfangs eine höhere Kortikosteroiddosis in Betracht ziehen, um sicherzustellen, dass die Wirkung nicht verfehlt wird, und nach 3 bis 5 Tagen eine Überprüfung vornehmen. Bei Patienten, die Phenytoin, Carbamazepin oder Phenobarbiton einnehmen, ist die Notwendigkeit einer höheren Dosis zu prüfen.
- eine 5-7-tägige Kortikosteroid-"Studie" durchführen und das Kortikosteroid absetzen, wenn die gewünschte Wirkung nicht eintritt
- Kortikosteroide können abrupt abgesetzt werden (Abrupter Entzug von Steroiden), vorausgesetzt, der Patient hat:
- weniger als 3 Wochen behandelt wurde
- und nicht in letzter Zeit wiederholt Kortikosteroide erhalten hat
- und eine tägliche Gesamtdosis von weniger als 4-6 mg Dexamethason (oder Äquivalent) erhalten hat
- und keine unerwünschten Wirkungen durch ein abruptes Absetzen zu erwarten sind
- schrittweises Absetzen der Kortikosteroide
- zunächst rasche Reduktion (z. B. Halbierung der täglichen Dosis) auf physiologische Dosen (Dexamethason 1mg/24h oder Prednisolon 7,5mg/24h)
- anschließend wird eine schrittweise Reduzierung empfohlen (z. B. um 1 mg-2 mg Prednisolon pro Woche)
- Die Patienten sollten auf jede Verschlechterung, insbesondere auf Anzeichen einer Nebenniereninsuffizienz, überwacht werden.
Wenn es sinnvoll ist, sollten Kortikosteroide nur in einer bestimmten Dosis für maximal 2 bis 4 Wochen fortgesetzt werden, mit einem geplanten Überprüfungstermin, um das Absetzen zu erwägen. Es sollte die niedrigste Dosis verschrieben werden, die die Symptome unter Kontrolle hält.
- Achten Sie auf Symptome wie z. B. gesteigerten Durst oder häufigeren Harndrang, die auf eine Hyperglykämie hinweisen könnten.
- Verschreibung von Magenschutzmitteln (z. B. Lansoprazol 15-30 mg täglich) in Erwägung ziehen, wenn ein Risiko besteht (z. B. bei gleichzeitiger Einnahme von NSAR, Vorgeschichte einer Magengeschwürerkrankung)
*Ein Gestagen kann als Mittel zur Behandlung von Anorexie bei langfristiger Anwendung besser geeignet sein, z. B:
- Megesterolacetat 80-160 mg OD PO am Morgen oder Medroxyprogesteronacetat 400 mg OD bis BD PO am Morgen
Parenterales Dexamethason:
- Verabreichung SC oder IV, Dosis hängt von der Indikation ab
- fällt leicht aus, daher in der Regel am besten in einer separaten Spritze verabreichen
Die ungefähren äquivalenten Potenzen für gängige Steroide lauten wie folgt:
- Dexamethason: 0,75 mg
- Prednisolon: 5 mg
- Hydrocortison: 20 mg
Das bedeutet, dass Dexamethason etwa siebenmal stärker ist als Prednisolon (z. B. 2 mg Dexamethason = 15 mg Prednisolon) und hat eine längere biologische Halbwertszeit von 36-54 Stunden im Vergleich zu 12-36 Stunden bei Prednisolon.
Vor der Verschreibung der beschriebenen Arzneimittel muss die jeweilige Zusammenfassung der Produktmerkmale geprüft werden.
Referenz:
- WHO Guidelines for the Pharmacological and Radiotherapeutic Management of Cancer Pain In Adults and Adolescents, 2018.
- West Midlands Palliative Care Physicians (2024). Palliativmedizin - Leitlinien für den Einsatz von Arzneimitteln zur Symptomkontrolle